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Artikel: Konstantins Transformationsgeschichte

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Konstantins Transformationsgeschichte

Das ist die Tranformationsgeschichte von Kale&Me Mitgründer Konstantin. Er erzählt, wie es zu der ersten Entscheidung einer Saftkur in Kapstadt kam und welche Veräderungen diese drei Tage bewirkt haben. Konstantin erzählt von ersten Tagen nach der Gründung, Schwierigkeiten und wieso ein gesunder Körper das Wichtigste ist, das wir haben.

"Ich weiß nicht, ob die erste Saftkur der Beginn der großen Transformation war. Ich glaube, das ging sogar schon etwas früher los. Alles fing in Südafrika an. Ich war für ein Auslandssemester meines Masterprogramms in Kapstadt, wo ich mit sieben anderen Studenten zusammen in ein Haus gezogen bin. Zu Beginn haben wir Kapstadt in vollen Zügen erlebt und genossen. Das war eine sehr aufregende, aber ehrlicherweise auch eine recht ungesunde Zeit, weil wir in den ersten Monaten auch sehr viel feiern waren. Dadurch haben wir aber alle nah zueinander gefunden und es haben sich tiefe Freundschaften entwickelt. So auch mit Annemarie, die zur jetzigen Mitgründerin von Kale&Me geworden ist.

Nach den ersten Monaten haben wir gemerkt, dass wir den aktuellen Lebensstil nicht dauerhaft so weiterführen können, ohne bald umzufallen. Wir wollten gerne etwas für unsere Gesundheit tun. Annemarie und ich haben begonnen, gemeinsam zum Sport zu gehen. Wir haben mit Yoga angefangen. Dort lernten wir eine Person kennen, die sich mit Saftkuren beschäftigte. Das Thema Saft fiel zu dem Zeitpunkt bei mir bereits auf sehr fruchtbaren Boden. Ich hatte während des Studiums in den Jahren zuvor schon häufig morgens eigene Säfte gepresst. Auch da hatte ich mich schon an ungewöhnliche Kreationen herangetraut und mit Rote Bete und jeglichen anderen Rohstoffen experimentiert, die wir heute auch bei Kale&Me verwenden. Während des Studiums hatte ich mit den Säften mein Frühstück ersetzt. In Südafrika haben Annemarie und ich dann gemerkt, wie gut auch Mittag- und Abendessen mit frischen Säften ersetzbar sind und welche positiven Effekte das auf uns hatte. Somit fiel die Entscheidung zur ersten Saftkur in Südafrika sehr schnell und verhältnismäßig leicht."

Das klingt spannend. Würdest du sagen, dass diese erste Saftkur etwas in dir ausgelöst hat?

"Zu dem Zeitpunkt hat diese erste Saftkur vieles in uns ausgelöst. Zum einen haben wir natürlich gemerkt, wie wir selber physiologisch funktionieren. Vor allem, dass wir gar nicht unbedingt so viel Nahrung benötigen, wie wir sonst zu uns nehmen. Für mich war das zu dem Zeitpunkt besonders wichtig. Ich hatte in Restaurants auch gerne zwei Hauptspeisen bestellt und habe in Summe extrem viel gegessen. Dann zu merken, dass ich auch mit deutlich weniger gut auskomme, war auch aus einer sportlichen Perspektive sehr interessant. Zusätzlich denkt man während dieser Zeit des Verzichts auch über einige allumfassende Lebensthemen nach. Das hat viele Prozesse in mir angestoßen.

Ich habe während der Kur viel reflektiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich in Südafrika eine Freundin, die an der Autoimmunerkrankung Lupus erkrankt war. Das war bei ihr bereits so stark ausgeprägt, dass Ärzte nur noch von zwei Jahren Lebenserwartung sprachen. Die Gesundheit, die ich in dieser Zeit und während der Saftkur spüren konnte, stand in einem starken Gegensatz zu ihrer Krankheit. Ich habe viel reflektiert, wie unfassbar wichtig Gesundheit ist. Wie wichtig es ist, dass wir in einem gesunden, kräftigen Körper leben. Meine damalige Freundin hatte vom Leben alles mitgegeben bekommen, was man sich wünschen kann. Sie war intelligent, hatte eine gute Ausbildung und eine starke Familie, die hinter ihr stand. Sie war sportlich und hatte sogar bei den olympischen Spielen in Südafrika mit geturnt. Sie hatte bereits so viele Dinge in ihrem Leben erreicht. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass ihre Gesundheit nicht mehr mitspielen wollte. Das hat mir sehr deutlich vor Augen geführt, wie wichtig Körper und Gesundheit sind. Wir können alles haben. Aber nur mit der Grundvoraussetzung eines gesunden Körpers. Ohne ihn haben wir nichts.

Das hat viel in mir ausgelöst und ich habe über mein eigenes Leben nachgedacht. Mir war klar: Ich war gesund und lebte ein lange vorgeplantes Leben. Da ging es um klare Karriereziele im Bereich Finanzen. Ich war bei einer großen Wirtschaftsprüfung und wollte in eine CFO Assistance einstiegen, um mich relativ schnell in den Vorstand eines größeren Unternehmens hochzuarbeiten. Ich habe die ganze Zeit auf ein klares Ziel hingearbeitet. Das ist in keinem Fall schlecht. Es ist aber so wichtig, dabei auch noch den Moment zu genießen, den Moment zu leben und für Dinge dankbar zu sein, die man hat. Diese Gedanken haben mich während der Saftkur viel beschäftigt. Im Nachhinein hat mich das in meinem Kern und in meiner Wertestruktur sehr stark verändert. Vieles habe ich angepasst, weswegen mein Lebensweg schlussendlich danach anders weiter verlief, als ich es ursprünglich selbst geplant hatte."

Du hast erzählt, wie sehr du dir darüber bewusst geworden bist, wie entscheidend Gesundheit für allen Lebensbereiche ist. Aber wie ist aus der Saftkur die Idee entstanden, ein Unternehmen zu gründen?

"Diese Begeisterung für Saft gab es schon länger in meinem Leben. Vor allem die Idee von der einfachen Form der Vitaminaufnahme in Flüssigprodukten, ohne Obst und Gemüse essen zu müssen. Nach der Erfahrung der Saftkur waren Annemarie und ich beide so begeistert von dem Konzept, dass wir beschlossen hatten, das in Deutschland zu wiederholen. Zusätzlich wollten wir Freunden das Gleiche ermögliche. Daraufhin haben wir auf dem deutschen Markt nach ähnlichen Konzepten gesucht. Die Idee in der Form, wie wir es uns gewünscht haben, gab es allerdings nicht.

Aus der Idee ist in recht kurzer Zeit Realität geworden: Wir wollten das Ganze parallel zu unseren Jobs aufbauen. Wir haben zunächst naiv gedacht, dass wir das parallel hinbekommen können. Ich war zu dem Zeitpunkt schon fest bei einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen unter Vertrag und dachte ich könnte mich abends noch zusätzlich mit der Entwicklung einer Saftidee beschäftigen. Zudem haben wir einen weiteren Kollegen mit dazugeholt, David, mit dem ich schon im Studium zusammen gearbeitet hatte. Zu diesem Zeitpunkt war er beruflich im Ausland. So ist das Team entstanden. Zielsetzung war, das Unternehmen in Teilzeit neben dem Job aufzubauen. Ursprünglich wollten wir gar nicht gründen. Es hat sich zu dem Zeitpunkt aber richtig angefühlt. Und das war das Spannende. Die Erkenntnis aus Südafrika: die Transformation. Wir wollen das tun, worauf wir Lust hatten. Ich wollte den Moment leben, auch wenn es nicht in die ursprüngliche Planung meiner Finance-Karriere gepasst hat. Aber es war etwas, das uns Freude bereitet hat und das uns gehörte. So fing es Ende 2014 an. Im Februar 2015 haben das Unternehmen gegründet und konnten ab Mai die ersten Säfte verkaufen.“

Wieso war es dir so wichtig, allen das Erlebnis einer Saftkur zu ermöglichen?

"Die Saftkur hat so viel bei uns verändert. Wir hatten selber einige Schlüsselerlebnisse, sowohl körperlich als auch mental. Schlüsselmomente, die für uns so grundlegend waren, dass wir sie unseren Familien und Freunden auch ermöglichen wollten. Sie sollten das gleiche erleben können, wie wir selbst. Irgendwo wollten wir es sicherlich auch für uns selbst. Zwischendurch tut es gut, sich zu fragen, was brauche ich eigentlich wirklich? Die Ernährung nach einer Saftkur ist eine andere, weil man viele Lebensmittel viel bewusster zu sich nimmt. Vor allem bei der ersten Kur haben wir viel reflektiert und für die Tage danach vorbereitet. Diese Wertschätzung und Leidenschaft für Essen wird durch den Verzicht verstärkt. Das ist eine schöne Erkenntnis, die wir auch gerne weitergeben wollten."

Was hat sich seit der Gründung von Kale&Me für dich verändert?

"Mein ganzer Lebensplan hat sich verändert. Es sollte alles in eine ganz andere, bürokratischere Richtung gehen. Mit der Gründung ist vieles anders geworden. Wir sind gewachsen und haben ein starkes Team, auf das ich sehr stolz bin. Viele Mitarbeiter, die uns unterstützen und uns den Rücken frei halten - Mitarbeiter, die sich auch selbst entwickeln. Das ist schön mit zu erleben.

Ich bin stark von meinem ursprünglichen Lebensweg abgewichen. Zwar bin ich noch immer im Bereich Finanzen. Allerdings mit einem ganz anderen Fokus. Mit einem Fokus, der viel mehr auf Menschen liegt. Zum einem auf dem Team, zum anderen auf den Menschen, denen wir die Erfahrungen einer Saftkur ermöglichen wollen. Das ist etwas, wofür ich sehr dankbar bin. Ich bin glücklich, jeden Morgen ins Büro gehen zu können und etwas zu machen, an dem ich Spaß habe und worauf ich mich freue. Es ist schön, dass sich der Fokus in den letzten Jahren von Zahlen zu Menschen verschoben hat. Dabei ist es wahnsinnig toll zu beobachten, wie sich das ganze Unternehmen entwickelt und wo wir inzwischen stehen."

Möchtest du einen Schlüsselmoment seit der Gründung von Kale&Me hervorheben? Einen Moment, in dem du gemerkt hast, dass wirklich etwas Größeres erschaffen wurde.

"Diese Momente habe ich tatsächlich regelmäßig. Natürlich den Moment, als wir beschlossen haben, Kale&Me in Vollzeit zu betreiben. Wir mussten lernen, dass nicht alles parallel vereinbar ist. Zu dem Zeitpunkt war ich in New York. Es ist nur sehr schwer möglich, ein Unternehmen von den unterschiedlichsten Standorten aufzubauen. Es war eine schwierige Entscheidung unsere sicheren Jobs zu kündigen und nach Hamburg zu ziehen, um dort von vorne anzufangen und die ersten Monate auf Gehalt zu verzichten. Es war aber auch eine sehr besondere Zeit. Wir haben direkt gelernt, mit dem eingenommen Geld richtig zu wirtschaften - Stichwort Bootstrapping.

Ein weiterer Moment war, als wir die ersten Investoren mit an Bord geholt haben, um noch weiter wachsen zu können. Das war im November 2015, sodass wir zu Beginn von 2016 auch die ersten Mitarbeiter einstellen konnten. Ab da war klar, dass an Kale&Me jetzt auch wirklich etwas hängt. Es war eine ganz andere Ernsthaftigkeit. Die Erkenntnis, profitabel zu sein, war etwas Besonderes. Wir verkaufen ein Produkt, an dem Interesse besteht und das gut ankommt. Und auch jetzt merke ich immer wieder, wenn ich über meinen Alltag nachdenke oder mit Freunden darüber spreche, wie dankbar ich für die Eigenverantwortung und die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung bin."

Wie hat sich dein Leben seitdem entwickelt?

"Alles hat sich grundlegend verändert. Am meisten wohl die Selbstbestimmung. Die Flexibilität sagen zu können, von einem anderen Ort oder zu den Tages- und Nachtzeiten zu arbeiten, die für mich passen. Diese Freiheit ist wahnsinnig viel wert. Natürlich gibt es aber nicht nur die Vorteile, sondern auch Faktoren, die einen belasten. Ich bin nie frei von beruflichen Gedanken und kann zu 100% abschalten. An jedem Tag, auch am Wochenende, ist alles sehr präsent. Ich schaue mir beispielsweise die Umsätze und die Zahlen an. Das kann auch zur Belastung werden. Vor allem, wenn es gerade nicht so gut läuft wie erhofft. Diese Phasen haben wir auch durchlaufen und das sind Momente, die einem Angst machen können."

Was waren die Schwierigkeiten? Gab es einen Punkt, an dem du aufgeben wolltest?

"Gerade in der Anfangsphase haben viel Freunde und auch meine Familie Zweifel gehabt, ob es die richtige Entscheidung ist, meinen klaren Plan aufzugeben. Bei meinem damaligen Chef bin ich auch auf viel Skepsis gestoßen. Es gab viele äußere Faktoren, die gegen eine Gründung gesprochen haben. Allem voran die Sicherheit durch den Karriereweg, den man bis dahin schon erfolgreich gegangen war und dann aufgibt. Und dann gab es natürlich auch Momente im Laufe der Zeit bei Kale&Me, in denen es zwischendurch einfach nicht so gut lief. 2018 nach viel Umsatz durch den Hype von der “Höhle der Löwen” haben wir gemerkt, dass grundsätzlich etwas in der Unternehmensstruktur noch nicht ganz stimmt. Wir hatten Schwierigkeiten, das Wachstum aus den Vorjahren zu halten. Das hat sich finanziell bemerkbar gemacht. Da gab es viele einzelne Erlebnisse, die dazu geführt haben, dass wir da stehen, wo wir heute sind. Aber es gab auch die Momente, in denen ich mir unsicher war, ob wir das die nächsten Monate noch so durchhalten können. Es war nicht immer nur einfach."

Was hat dir geholfen, über diese Schwierigkeiten hinwegzukommen?

"Die beständigste Hilfe waren immer die Geschäftspartner - explizit Annemarie. Sie sind Leidensgenossen, mit denen man sich austauscht und sich gemeinsam aufrafft und motiviert. Annemarie bleibt im Zusammenhang mit Kale&Me die wichtigste Bezugsperson für mich. Natürlich waren auf dem ganzen bisherigen Weg auch meine Familie und Freunde an meiner Seite. Mit meiner Mutter habe ich mich viel ausgetauscht, weil meine Eltern selbst lange Zeit selbstständig waren. Sie konnte mir bei vielen Themen beistehen und Ratschläge geben. So habe ich von zuhause auch viel unternehmerischen Input mitnehmen können."

3 Dinge oder Gedanken, die dich bei deiner Transformation unterstützt haben:

  1. Das Team - Einer der grundlegendsten Faktoren sind die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet. Vor allem, wie das passiert. Ob man sich als Mensch gut versteht und ob die gleichen Werte geteilt werden. Das sollte in jeden Fall stimmen. Eine Person kann reichen, um alles aus dem Gleichgewicht zu bringen. Deswegen versuchen wir konstant eine Umgebung zu schaffen, in der sich alle wohlfühlen und jeder sich entfalten kann.
  2. Manche Dinge müssen einfach gemacht werden - Es wird immer 1000 Gründe geben, etwas nicht zu tun. Es gibt immer ein Risiko. Aber da gilt, im gewissen Rahmen der Slogan eines großen Sportswear-Anbieter: Just Do It! Es hilft Sachen auszuprobieren und das Risiko lässt sich meistens so stark minimieren, dass es kaum noch ein Risiko gibt.
  3. Klein anfangen - Starte mit einem kleinen Case, auch wenn er sich zu Beginn vielleicht noch nicht rechnet. Auch wenn es noch nicht profitabel ist, kann man schnell viel lernen und bekommt wertvolles Kundenfeedback. Es ist nichts final und alles kann angepasst werden. Zu früh zu groß werden zu wollen funktioniert leider in viel Fällen nicht. Lieber klein anfangen, lernen und langsam wachsen.

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